
Jeder achte Euro im MV-Landesetat aus Länderfinanzausgleich
n-tv
Auch drei Jahrzehnte nach der deutschen Einheit hängt Schwerin noch am Tropf der reichen Bundesländer im Süden. Fast 13 Prozent der Ausgaben werden aus dem Länderfinanzausgleich bestritten.
Berlin/Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern hat im Jahr 2024 erneut kräftig vom Finanzausgleich zwischen den Bundesländern profitiert. Wie aus einer Vorlage des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, erhielt das Land je Einwohner 906 Euro an Ausgleichsleitungen. Höher waren die Pro-Kopf-Beträge nur in Bremen (1.316 Euro), Berlin (1.074 Euro) und Thüringen (969 Euro).
Insgesamt flossen im Vorjahr 1,42 Milliarden Euro nach Mecklenburg-Vorpommern. Das entsprach fast 13 Prozent des Landesetats. Für 2025 muss sich das Land auf geringere Ausgleichszahlungen einstellen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen hatte die jüngste Erhebung zur Einwohnerzahl offenbart, dass weniger Menschen im Nordosten leben als bislang angenommen. Zum anderen fließen auch in den industriestarken Geberländern wegen der lahmenden Konjunktur die Steuern nicht mehr so üppig wie früher.
Der Landtag in Schwerin hatte deshalb im Januar einen Nachtragsetat verabschiedet. Um die für 2025 erwarteten Lücken zu schließen, werden Rücklagen angegriffen, die geplante Schuldentilgung ausgesetzt und Ausgaben insbesondere für Personal verringert.