
Deutliche Zunahme beim Antibiotikaverbrauch im Norden
n-tv
Antibiotika retten Leben. Im Norden haben die Verschreibungen stark zugenommen. Dabei macht eine Entwicklung einer Krankenkasse besonders Sorgen.
Kiel (dpa/lno) - Die Verschreibung von Antibiotika in Schleswig-Holstein hat stark zugenommen. Mit rund 1,2 Millionen Verordnungen für gesetzlich versicherte Patienten wurde nach Zahlen der Krankenkasse AOK NordWest das Niveau von 2019 vor der Corona-Pandemie übertroffen. Antibiotika werden zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen eingesetzt.
Von 2016 an hatte es einen rückläufigen Trend bei den Antibiotikaverordnungen in Schleswig-Holstein gegeben. 2021 wurden rund 896.000 Verordnungen ausgestellt. 2022 stieg die Zahl wieder auf rund 904.000. Mit dem Anstieg auf 1,2 Millionen Antibiotikaverordnungen im Jahr 2023 sei das Niveau von 2019 mit 1,08 Millionen Verschreibungen wieder übertroffen worden.
Sorgen bereitet der AOK der immer noch hohe Anteil von Reserveantibiotika an den Verordnungen. Dieser lag 2023 bei 43,9 Prozent. "Das ist alarmierend und könnte die Gefahr von Resistenzen deutlich erhöhen und die Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen in Zukunft gefährden", so der Vorstandsvorsitzende der AOK NordWest, Tom Ackermann.