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Bergsturz im Himalaya war ein Mega-Erdrutsch
n-tv
Immer mal wieder stürzen in Gebirgen große Gesteinsmassen herab. Wie so ein Bergsturz vor rund 800 Jahren im Annapurna-Massiv abgelaufen sein könnte, rekonstruiert ein Forschungsteam und hebt hervor, wie positiv der Mega-Erdrutsch für die Region bis heute ist.
Anfang Juni verursachte der gewaltige Bergsturz am Tiroler Fluchthorn-Massiv großes Aufsehen. Dabei donnerten vom etwa 3400 Meter hohen Südgipfel rund eine Million Kubikmeter Fels in die Tiefe. Ungleich heftiger war vor rund 800 Jahren ein Bergsturz im Himalaya-Gebirge, den ein internationales Forschungsteam im Fachblatt "Nature" rekonstruiert hat.
Damals, um das Jahr 1190, stürzten von einem Gipfel des Annapurna-Massivs mehr als 23 Kubikkilometer Gestein talwärts - also über 23 Milliarden Kubikmeter. Demnach verlor eine damals vermutlich etwa 8100 Meter hohe Bergspitze rund 600 Meter an Höhe.
"Nach menschlichen Zeitskalen erscheinen Berggipfel ewig", schreibt die Gruppe um Jérôme Lavé von der französischen Université de Lorraine. "Doch nach geologischen Zeitskalen sind Berggipfel vergänglich: Ihre Form und Höhe ändern sich ständig als Reaktion auf den Wettbewerb zwischen tektonischer Anhebung und Erosion."