Bayerns Hausärzte kritisieren Impfstoffverteilung des Bundes
n-tv
Augsburg (dpa/lby) - Die bayerischen Hausärzte kritisieren in der Debatte um Corona-Auffrischungsimpfungen organisatorische Hürden durch den Bund. "In den Praxen besteht bei den Booster-Impfungen das Problem, dass wir Impfstoff nur mit zwei Wochen Abstand im Voraus bestellen können", sagte der bayerische Hausärzte-Präsident Markus Beier der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). "Das ist aber in der aktuellen Situation geradezu unmöglich vorauszuplanen", sagte er und forderte: "Wir müssen wieder wöchentlich bestellen können".
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Donnerstag am Rande einer Konferenz mit seinen Länderkollegen gesagt, man sei sich mit Ärztevertretern und unter den Ministern hinsichtlich der Auffrischungsimpfungen einig. Es mache viel Sinn, dass es sechs Monate nach der Zweitimpfung eine Auffrischung geben solle.
Der Hausärzte-Chef sagte der "Augsburger Allgemeinen": "Es ist ganz offensichtlich, dass Booster-Impfungen gut wirken und die Impfungen gestaffelt nach Dringlichkeit auch bei jüngeren Menschen nach einer gewissen Zeit von mindestens einem halben Jahr noch mal aufgefrischt werden sollten." Gleichzeitig warnte er vor einer zunehmenden Belastung der Hausarzt-Praxen und rief die Bevölkerung zu mehr Infektionsschutz auf. "Im Moment ist die Lage angespannt, sowohl die pandemiebedingten Infektionen als auch allgemeine Infekte sind deutlich über dem Niveau der vergangenen Monate", erklärte er.