Auswärtiges Amt ermittelt wegen Weitergabe von internem Bericht
n-tv
Am Wochenende wird der geheime Botschafterbericht zur politischen Situation in den USA bekannt - ein Dokument, das nicht an die Öffentlichkeit geraten durfte. Nun geht das Auswärtige Amt der Frage nach, wer dafür verantwortlich ist und droht mit schwerwiegenden Folgen.
Das Auswärtige Amt nimmt interne Ermittlungen wegen des offensichtlich gezielten Durchstechens eines Berichts des deutschen Botschafters in den USA, Andreas Michaelis, auf. Das Vorgehen bei der Weitergabe des vertraulichen Berichts an deutsche und internationale Medien lasse "eine professionelle Handschrift" erkennen, sagt ein Ministeriumssprecher in Berlin. "Es ist nicht einfach so passiert." Für Beteiligte könne ihr Handeln "dramatische Konsequenzen" haben.
In dem Bericht hatte sich Michaelis laut Medienberichten zur Lage in den USA unter der Regierung des neuen US-Präsidenten Donald Trump geäußert. Demnach war von einer Strategie Trumps der "maximalen Disruption" die Rede, auch sei vor einer "Aushöhlung rechtsstaatlicher Grundsätze" gewarnt worden. Der Bericht ging offensichtlich außer an verschiedene Stellen im Auswärtigen Amt auch an weitere deutsche Ministerien sowie an das Bundeskanzleramt.