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2023 könnte El-Niño-Jahr werden
n-tv
Die Jahre 2015 bis 2022 sind die acht wärmsten Jahre auf der Erde bisher. Nun mehren sich die Anzeichen, dass 2023 ein Wetterphänomen auftritt, das die Durchschnittstemperaturen weiter hoch treiben könnte.
2022 war eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Messungen 1850. Das ist auch deshalb beunruhigend, weil es in eine Phase mit dem kühlend wirkenden Wetterphänomen La Niña fiel. Nun mehren sich die Anzeichen, dass die mit drei Jahren ungewöhnlich lange La-Niña-Phase zu Ende geht. Folgen könnte schon bald das Pendant El Niño, das die Temperaturen zusätzlich in die Höhe treiben kann.
Die US-Klimaforschungsbehörde NOAA rechnete Anfang Januar mit dem Übergang von La Niña in eine neutrale Phase zwischen Januar und März. "Außergewöhnlich warme Tiefengewässer im tropischen Westpazifik deuten das nächste El-Niño-Ereignis 2023 an", schrieb Klimaexperte Kevin Trenberth von der Universität Auckland schon im September. Dies könne zu globalen Temperaturrekorden 2024 führen - weil ein Teil der Meereswärme in die Atmosphäre abgegeben wird.
Im November schätzte die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf die Wahrscheinlichkeit auf 25 Prozent, dass im Sommer eine El-Niño-Phase beginnt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der bisherige Rekord des heißesten Jahres bis 2026 übertroffen wird, liege bei 93 Prozent. Das Rekordjahr war 2016 mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 1,3 Grad über dem Niveau von 1850 bis 1900.