Warum die Rebellenoffensive in Syrien erfolgreich ist
n-tv
Mitte der Woche starten syrische Rebellen im Nordwesten des Landes eine überraschende Offensive. Nach der Einnahme der Millionenstadt Aleppo stoßen die Aufständischen weiter vor. Die Schwäche des Assad-Regimes überrascht sogar Experten.
In Syrien haben dschihadistische Kämpfer binnen weniger Tage bedeutende Geländegewinne gegen die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad erreicht. Es ist die erste erfolgreiche Großoffensive der von der Türkei unterstützten Regierungsgegner seit Jahren. Die Offensive hat viele verblüfft, sie hängt Experten zufolge mit den Entwicklungen der vergangenen Monate im Nahen und Mittleren Osten zusammen.
Nach Einschätzung von Forscherin Dareen Khalifa von dem in Brüssel ansässigen Politikinstitut International Crisis Group haben die islamistischen Kämpfer der Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und ihrer Verbündeten ihren Vorstoß seit Monaten vorbereitet. Khalifa zufolge nutzten die Dschihadisten dabei die aus ihrer Sicht bestehende Schwäche von Iran und Russland aus, den Verbündeten der syrischen Regierung.
Aus der Perspektive der Kämpfer ist insbesondere die vom Iran finanzierte und bewaffnete Hisbollah-Miliz geschwächt. Die in Syrien an der Seite der Assad-Regierung kämpfende Miliz hat schwere Verluste durch Angriffe Israels auf ihre Stellungen im Libanon und in Syrien erlitten. Die Offensive der syrischen Dschihadisten begann am Mittwoch - dem Tag, an dem im Libanon die Feuerpause zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft trat.