Ehemaliger Diktator Bouterse stirbt auf der Flucht
n-tv
Nach einem Militärputsch 1980 herrscht er als Diktator in Suriname, 30 Jahre später gewinnt er eine Präsidentenwahl. Zuletzt war Desiré Bouterse auf der Flucht vor einer 20-jährigen Haftstrafe. Nun stirbt er im Alter von 79 Jahren.
Dési Bouterse, der Ex-Diktator in Suriname, ist tot. Dies teilte Vizepräsident Ronnie Brunswijk auf Facebook mit. Bouterses "Leben hatte anhaltende Auswirkungen auf unser Land und seine Bemühungen werden nicht vergessen werden", ergänzte er. Die Ursache und der Ort seines Todes sind bislang unbekannt, er starb überraschend im Alter von 79 Jahren. Dutzende seiner Unterstützer versammelten sich am Mittwochmorgen (Ortszeit) vor dem Haus, in dem seine Frau lebte.
Von Anhängern wurde Bouterse für sein Charisma und populistische Sozialprogramme gefeiert. Seinen Gegnern galt er hingegen als ein skrupelloser Diktator, der wegen Drogenschmuggels und Mordes schuldig gesprochen wurde. Vor gut einem Jahr war seine Verurteilung zu 20 Jahren Gefängnis für seine Rolle bei im Dezember 1982 verübten Ermordungen von 15 Gegnern seiner damaligen Militärregierung bestätigt worden. Daraufhin verschwand Bouterse jedoch, trotz des Urteils saß er nie in Haft. Auf der Flucht starb er nun.
Bouterse war 1974 kurzzeitig im deutschen Seedorf in Niedersachsen als Feldwebel stationiert. Danach regierte er Suriname von 1980 bis 1987. Er putschte sich gemeinsam mit anderen Militärs an die Macht des Landes an der Nordostküste Südamerikas. 2010 wurde er demokratisch gewählter Präsident und regierte bis 2020.