"Cold Cases": Hunderte Fälle mit quälender Ungewissheit
n-tv
Neue technische Möglichkeiten treiben Ermittler immer wieder an, Archive nach ungelösten Mordfällen zu durchforsten. Allein in Niedersachsen warten noch Hunderte Kriminalfälle auf eine Aufklärung.
Hannover (dpa/lni) - Die Göhrde-Morde in Niedersachsen gelten als eines der berühmtesten Beispiele für "Cold-Cases": Es ist der Fall um den gewaltsamen Tod von zwei Paaren in der Gemeinde Göhrde im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg im Sommer 1989. Nach jüngsten Daten aus dem Innenministerium gab es zuletzt 379 (Stichtag 10.5.2024) solcher Fälle im Land, die noch auf Aufklärung warten.
Die aktuelle Entwicklung von Kriminaltechnik bringt Ermittlern und Angehörigen immer wieder Hoffnung, auch solche sehr alten und komplizierten Mordfälle doch noch aufzuklären. Vor allem DNA-Analysen und jüngst auch Künstliche Intelligenz dürften in Zukunft die Bearbeitung unterstützen, wie das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Cold Cases sind oft ungeklärte Tötungsdelikte oder Vermisstenfälle mit Verbrechenshintergrund. Nach den jüngsten Daten zu den 379 Fällen handelt es sich um 333 ungeklärte Tötungsdelikte und 45 Vermisstenfälle. In einem Fall sei die Sachlage bisher nicht eindeutig zuzuordnen, sagte Ministeriumssprecher.