Unicredit echauffiert sich über Commerzbank-Betriebsrat
n-tv
Die Unicredit schielt auf die Commerzbank, doch weder die deutsche Politik noch die Bank selbst haben Interesse an einer Übernahme. Warum? Dem Coba-Betriebsrat zufolge droht der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Das Mailänder Geldhaus schießt zurück.
Die Unicredit hat Aussagen des scheidenden Commerzbank-Betriebsratschefs Uwe Tschäge zu einem möglichen Jobabbau nach einer Übernahme scharf zurückgewiesen. Diese Behauptungen entbehrten jeder Grundlage, teilte die italienische Großbank mit. "Insbesondere diejenigen über die Größenordnung eines Stellenabbaus sind völlig aus der Luft gegriffen." Unicredit sei zum jetzigen Zeitpunkt lediglich ein Investor der Commerzbank, und jede Behauptung darüber, was in Zukunft passieren könnte oder nicht, sei reine Spekulation.
Tschäge hatte in einem Interview mit dem "Handelsblatt" behauptet, dass in Deutschland zwei Drittel aller Stellen wegfallen könnten, sollte die Unicredit wie gemutmaßt die Commerzbank übernehmen. "Es droht also der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen", führte er aus. Ein solcher Schrumpfkurs und weniger Wettbewerb nach dem Wegfall einer großen deutschen Privatbank wären Tschäge zufolge nicht gut für die Kunden. Deshalb sei es gut, dass sich Kunden und Politiker gleichermaßen gegen eine Übernahme ausgesprochen haben, sagte er. Tschäge geht Ende des Jahres bei der Commerzbank in den Vorruhestand.