Ukraine setzt Luftabwehr "FrankenSAM" erstmals ein
n-tv
Seit Beginn des Krieges improvisiert die Ukraine, wenn es um die Vermischung von Offensivwaffen geht. Mit dem "FrankenSAM"-Projekt soll die Luftabwehr gestärkt werden - mit Erfolg, wie die Ukraine nun berichtet.
Die Ukraine hat ihr eigens umgebautes Luftabwehrsystem "FrankenSAM" erstmals erfolgreich abgesetzt. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW) unter Berufung auf den ukrainischen Minister für strategische Industrie, Oleksandr Kamyshin. Dieser erklärte, dass die ukrainischen Streitkräfte zum ersten Mal eine russische Shahed-Drohne in neun Kilometern Entfernung mit dem hybriden Luftverteidigungssystem zerstört haben.
"FrankenSAM" ist eine Kombination aus den Wörtern "Frankenstein" und "SAM", was für "Surface to Air Missile" steht. Bei dem Projekt kombiniert die Ukraine alte Sowjetausrüstung mit modernen westlichen Raketen. Die Bereitstellung von Luftabwehrsystemen und Raketen aus dem Westen sei "von entscheidender Bedeutung, wenn die Ukraine ihre verteidigungsindustrielle Basis ausbaut", schreibt das ISW. Welches System im Rahmen des "FrankenSAM"-Projekts modernisiert wurde, nannte der Minister nicht.
Mit Unterstützung der USA war es im Rahmen des Projekts möglich, ein Luftabwehrsystem zu schaffen, das AIM-9M-Sidewinder-Raketen abfeuern kann. Die improvisierte Flugabwehr wird mit Radar und anderen Komponenten bestückt, die von den USA und anderen ukrainischen Verbündeten bereitgestellt wurden. Eine andere Konstruktion kombinierte eine sowjetische Buk-Luftabwehr mit RIM-7-Raketen. Der Ansatz ist als Lösung angedacht, um eine Alternative zu den knapp gewordenen original Buk-Raketen zu schaffen. Von den RIM-Flugabwehrraketen verfügen die Vereinigten Staaten weiterhin eine große Anzahl. US-Experten gehen davon aus, dass "FrankenSAM" die Fähigkeiten des ukrainischen Luftabwehrsystems erheblich verstärken wird.