Lambrecht erwägt Bundeswehr-Abzug aus Mali
n-tv
In Mali unterstützt die Bundeswehr zwei internationale Einsätze. Doch das Verhältnis zwischen der regierenden Militärjunta und der EU gilt seit Monaten als angespannt. Verteidigungsministerin Lambrecht denkt nun laut über ein Ende der Mission in dem Krisenland nach.
Angesichts der Spannungen mit der Militärregierung in Mali erwägt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht den Abzug der Bundeswehr aus dem westafrikanischen Land. "Wir müssen sehr genau und sehr zeitnah prüfen, wie unser Engagement dort weiterhin aussehen kann", sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Aufgrund der aktuellen Lage muss ich aber sehr infrage stellen, ob wir uns weiter engagieren können."
Die Bundeswehr ist in Mali an der EU-Ausbildungsmission EUTM und an der UN-Mission Minusma beteiligt. Dafür können insgesamt bis zu 1700 deutsche Soldatinnen und Soldaten entsandt werden. Das aktuelle Bundeswehrmandat für Mali endet am 31. Mai.
Zuletzt gab es allerdings Spannungen zwischen den Europäern und der malischen Militärjunta. Diese hatte vergangenen Montag den französischen Botschafter ausgewiesen. Frankreich stellt allerdings das größte internationale Kontingent in der Region. Die französische Regierung kündigte als Reaktion auf diesen diplomatischen Affront an, bis Mitte Februar mit ihren europäischen Partnern über die künftige Militärpräsenz in dem westafrikanischen Land beraten zu wollen.