Klose kritisiert Hürden bei Förderprogramm für Frauenhäuser
n-tv
Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) macht die hohen bürokratischen Hürden für den geringen Abruf von Fördermitteln aus dem Bundesprogramm "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" verantwortlich. Der Aufwand bei den Anträgen sei immens und die Verwaltungsabläufe langwierig, erklärte der Minister auf eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion in Wiesbaden. Dass aus Sicht der hessischen Landesregierung bei der Abwicklung des Programms deutlicher Optimierungsbedarf besteht, sei dem zuständigen Bundesministerium auch mitgeteilt worden.
Seit dem Jahr 2020 stellt der Bund mit dem Programm jährlich 30 Millionen Euro zur Verfügung, um Frauenhäuser, Fachberatungsstellen und Frauennotrufe zu fördern. Das Programm läuft noch bis 2024. Für Hessen steht nach dem Königsteiner Schlüssel eine Summe von rund 2,23 Millionen Euro zur Verfügung. Bislang wurde aber nur eine Summe von insgesamt rund 618.700 Euro im Land abgerufen und beantragt, wie aus einer Drucksache der Bundesregierung hervorgeht.
Mit dem Geld seien der Verein "Frauen helfen Frauen e.V. Marburg" und das "Frauenhaus Gießen e.V." finanziell unterstützt worden, teilte Klose mit. Finanziert worden sei mit den Mitteln etwa die Ausstattung von zwei Second-Stage-Wohnungen in Marburg sowie die Renovierung und Erweiterung des bestehenden Frauenhauses in Gießen. Damit soll in Gießen eine neue barrierefreie Wohneinheit sowie die Möglichkeit der variablen Einrichtung von Familienzimmern im Bedarfsfall geschaffen werden. In Second-Stage-Wohnungen sollen Frauen mit ihren Kindern beim Übergang vom Frauenhaus in eigene Wohnung unterstützt werden.