Jüdische Gemeinde "erschrocken" über möglichen Anschlagsplan
n-tv
Halle (dpa/sa) - Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Halle, Max Privorozki, hat sich entsetzt über den mutmaßlichen islamistischen Anschlagsplan auf eine Synagoge in Hagen geäußert. "Am Anfang war mir nicht klar, ob es Halle oder Hagen ist" sagte Privorozki. Ihm sei nur mitgeteilt worden, dass die Gefährdungslage angeblich in einer Stadt mit "H" vorliege.
Nachdem er sich ein Bild über die Lage verschafft habe, habe er zum Jom-Kippur-Gottesdienst am Mittwoch der Gemeinde zunächst nichts erzählt, sagte Privorozki. Erst später habe er denjenigen, die es noch nicht gewusst hätten, von dem Vorfall in Hagen berichtet. Die Leute hätten sehr emotional und erschrocken reagiert. Viele der Anwesenden hatten bereits den Anschlag auf die Synagoge in Halle vor zwei Jahren miterlebt. "Die Erinnerungen kamen sofort hoch."
Wegen einer möglichen Gefährdungslage war an der Synagoge in Hagen am Mittwoch ein Gottesdienst zu Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, kurzfristig abgesagt worden. Am Donnerstag wurde ein 16 Jahre alter Syrer wegen des mutmaßlichen Anschlagsplans auf die Synagoge festgenommen.