
Das Theater um eine neue Sendelizenz für Radio Müller wird immer bizarrer
n-tv
Was wird aus Thomas Müller? Jeden Tag gibt es neue Meldungen. Sein Ende beim FC Bayern zeichnet sich ab, doch auf eine nicht verdiente Weise. Der Klub gibt rund um die Gespräche keine gute Figur ab.
Den Fußballer Thomas Müller und den irren US-Präsidenten Donald Trump miteinander zu vergleichen, wäre eine große Unverschämtheit. Also lassen wir das und stellen lediglich fest, dass es eine große Gemeinsamkeit gibt: das mediale Interesse an allem, was es zu Müller und Trump zu berichten gibt. Während Trump die Welt mit ständig wechselnden Ungeheuerlichkeiten in Atem hält, wirkt Thomas Müller nur als passiver Protagonist in einer außer Kontrolle geratenen Verhandlungsaufführung in München. Stand jetzt hat der 35 Jahre alte Fußballer über den Sommer hinaus keine sportliche Zukunft beim FC Bayern. Aber der "Stand jetzt" läuft ständig Gefahr, der "Stand von gerade" zu werden. Alles kann, nichts muss. Wobei die Tendenz bleibt: Müllers Zeit geht zu Ende.
Der "Kicker" vermeldete am Sonntag die Unumstößlichkeit des Unvorstellbaren. Nachdem die "Bild"-Zeitung zuvor bereits geschrieben hatte, dass es schlecht aussieht mit einer neuen Sendelizenz für "Radio Müller" in München. Der "Spiegel" wirft nun ein, dass weiter gesprochen wird. Eine Kehrtwende, eine neue Sendelizenz, scheint dennoch eher im Bereich einer Weltsensation angesiedelt. Aber was weiß man schon? Nun immerhin, dass der Fall Thomas Müller längst über München hinausgewachsen ist. Er hat die Dimension einer nationalen Angelegenheit angenommen. Hinz und Kunz, Hans und Franz, Thilo und Albert, Dembowski und Dimpfelhuber melden sich zu Wort und sagen, was Phase ist. Wann hat eine Vertragspersonalie das Land zuletzt so bewegt?