Biden begnadigt queere Militärangehörige
n-tv
Es dauert mehr als 60 Jahre, bis ein diffamierendes Militärgesetz in den USA geändert wird. Erst seit 2013 dürfen Soldatinnen und Soldaten der LGBTQI+-Gemeinschaft frei und offen leben. Davor wurden sie dafür bestraft. US-Präsident will dieses Unrecht nun ungeschehen machen.
US-Präsident Joe Biden hat potenziell Tausende für einvernehmlichen, gleichgeschlechtlichen Sex bestrafte frühere Militärangehörige begnadigt. Er behebe ein historisches Unrecht, erklärte der 81-Jährige. Militärangehörige seien dafür bestraft worden, sie selbst gewesen zu sein. "Wir haben eine heilige Verpflichtung gegenüber allen unseren Soldaten - einschließlich unserer tapferen LGBTQI+-Soldaten: Sie angemessen vorzubereiten und auszurüsten, wenn sie in die Gefahrenzone geschickt werden, und für sie und ihre Familien zu sorgen, wenn sie nach Hause zurückkehren", erklärte Biden. "Heute machen wir einen Fortschritt in diesem Bestreben."
Betroffen sind Angehörige der Streitkräfte, die unter einem inzwischen geänderten Artikel eines Militärgesetzes, der gleichgeschlechtlichen Sex unter Strafe stellte, aus dem Militär entlassen, ihres Gehalts und sonstiger Leistungen beraubt wurden. Das seit 1951 bestehende Gesetz wurde im Jahr 2013 geändert, seither sind nur noch erzwungene Handlungen verboten. Die Begnadigten können einen Nachweis dafür verlangen, dass ihre Verurteilungen getilgt wurden, eine Anpassung ihrer Entlassungen beantragen sowie eine Rückerstattung der verlorenen Leistungen.
Der Präsident macht im sogenannten "Pride Month" von seinen Begnadigungsvollmachten Gebrauch, in dem in vielen Ländern der Welt Christopher-Street-Day-Paraden stattfinden. Modern Military, die größte US-Organisation für Militärangehörige, die sich unter dem Sammelbegriff LGBTQ+ verorten, sowie für deren Familien, sprach von einem "historischen Schritt Richtung Gerechtigkeit und Gleichheit" und rief das US-Militär dazu auf, die Begnadigungen schnell in die Tat umzusetzen.