Bahn-Chaos war wohl keine Folge von Sabotage
n-tv
Als Unbekannte im vergangenen Oktober wichtige Kabelleitungen der Bahn kappen, liegt der Zugverkehr in großen Teilen Deutschlands zeitweise lahm. Schnell kommt der Verdacht von Sabotage auf - der sich nun als falsch herausstellt. Berichten zufolge ging es den Störern um wertvolle Kupferkabel.
Monatelange Ermittlungen der Bundesanwaltschaft wegen mutmaßlicher Bahn-Sabotage in Berlin und Herne sollen nach ARD-Informationen den Verdacht eines politischen Motivs nicht erhärtet haben. Vielmehr seien Kabeldiebstähle Ursache der großflächigen Bahn-Ausfälle vom 8. Oktober gewesen, meldete der Sender. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft wollte den Bericht auf dpa-Anfrage nicht kommentieren und verwies auf laufende Ermittlungen. Auch die Deutsche Bahn betonte auf Anfrage, das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen.
Am 8. Oktober waren in Berlin und in Herne in Nordrhein-Westfalen unverzichtbare Kabel für den Zugfunk der Bahn beschädigt worden. Der Bahnverkehr in Norddeutschland kam daraufhin für mehrere Stunden vollständig zum Erliegen. Den ganzen Tag über kam es auch in anderen Regionen zu Folgeverspätungen und Zugausfällen. Aufsehen erregte, dass zwei kritische Punkte im Bahnnetz gleichzeitig betroffen waren. Bundesverkehrsminister Volker Wissing und die Bahn selbst sprachen von Sabotage. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen wegen möglicher verfassungsfeindlicher Sabotage. Auch der Staatsschutz in Bochum ging von einer "politisch motivierten Tat" aus.
Die ARD meldete hingegen jetzt, das Motiv sei wohl "reine Gier" gewesen, denn für Kupferkabel seien auf dem Schwarzmarkt hohe Preise zu erzielen. Die nahezu zeitgleichen Ausfälle in Berlin und Herne seien nach jetzigem Erkenntnisstand Zufall gewesen. Deshalb werde in Karlsruhe die Abgabe der Verfahren an die örtlichen Staatsanwaltschaften vorbereitet. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft wollte sich auf dpa-Anfrage auch dazu zunächst nicht äußern. Auch vom Bundesverkehrsministerium gab es keine Stellungnahme.
Man möchte so einigen Zeitgenossen in letzter Zeit öfter mal ein gepflegtes "Fuck you" entgegenfeuern, aber man weiß gar nicht, wo und bei wem anfangen? Doch nun ist der richtige Moment gekommen: Ein herzliches "Fuck you" allen, die sich gerade zum Thema "Annalena Baerbock und ihre Trennung" nicht mehr einkriegen.