Backhaus fordert staatliches Tierwohllabel als Bauernhilfe
n-tv
Mühlengeez (dpa/mv) - Deutschlands Landwirte brauchen nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus ein einheitliches staatliches Tierwohllabel. Der Umbau der Tierhaltung würde rund 11 Milliarden Euro kosten, die der Bund tragen müsste, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Mühlengeez (Landkreis Rostock). Dort nahm Backhaus an einer Debatte über die Nutztierhaltung vor rund 400 Landwirten beim Bauerntag der Agrarmesse MeLa teil. Das Vorhaben soll nach seiner Ansicht über eine Fleischabgabe finanziert werden.
Hintergrund sind vor allem die stark gefallenen Schweinefleischpreise. Ein Grund ist die Afrikanische Schweinepest, die vor allem bei Wildschweinen in Brandenburg und Sachsen auftritt. Dadurch ist der Export in wichtige Absatzmärkte in Asien zusammengebrochen - für Schweinefleisch aus ganz Deutschland.
Backhaus forderte auch, Investitionen in Stallneubauten zu fördern. Landesbauernpräsident Detlef Kurreck sagte, Tierhalter dächten kaum noch an Stallinvestitionen, da sie ihre Zukunft nicht gesichert sähen. Zudem gebe es viel zu lange Genehmigungsverfahren. Ein Schweinehalter erklärte, dass Tierhalter derzeit 30 Euro pro Mastschwein und 40 Euro pro Ferkel an Verlusten haben.