Assad-Regime übergibt Macht an Übergangsregierung
n-tv
Nach der Flucht von Diktator Assad wird Syrien nach UN-Angaben aktuell von einem "Flickenteppich" verschiedener Gruppen kontrolliert. In der Hauptstadt Damaskus einigen sich Aufständische und Assad-Minister auf einen Übergang. An der Spitze soll Mohammed al-Baschir stehen.
Der bisherige Regierungschef in der Rebellenhochburg Idlib übernimmt eigenen Angaben zufolge die Führung der Übergangsregierung in Syrien. Geplant sei, dass diese bis März 2025 im Amt bleibe, kündigte Mohammed al-Baschir an. Arabische Medien hatten am Montag gemeldet, dass al-Baschir nach einem Spitzentreffen in der Hauptstadt Damaskus mit der Bildung einer neuen syrischen Regierung beauftragt worden sei.
In Damaskus fand nun erneut ein wichtiges Treffen statt, an dem der Anführer der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), Ahmed al-Scharaa, der zuvor unter seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Dschulani auftrat, sowie Minister der bislang amtierenden Regierung teilnahmen. Die scheidende Regierung traf zum ersten Mal seit der Flucht Assads am Wochenende mit al-Baschir zusammen. Beide Seiten streben Berichten zufolge eine reibungslose Übertragung der Verwaltungsgeschäfte an.
Al-Baschir stammt aus dem nordwestlichen Gouvernement Idlib, der Rebellenhochburg, von der aus die Islamistengruppe HTS ihre Offensive gestartet hat. Berichten zufolge studierte der Politiker Elektronikingenieurwesen und islamisches Recht. Er ist Anfang 40. Kämpfer unter Führung der HTS hatten am Wochenende Damaskus erobert und den langjährigen Machthaber Baschar al-Assad gestürzt. Der Einnahme der syrischen Hauptstadt war ein rasanter Vormarsch der Milizen durch das Land vorangegangen.