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Zukunft der gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau unklar
n-tv
Der Verkehr im Elbtal hat ein weiteres Nadelöhr: Nach der Dresdner Carolabrücke fällt auch die Querung in Bad Schandau weg - aus Sicherheitsgründen.
Bad Schandau (dpa/sn) - Die Sperrung einer weiteren Elbbrücke stellt die Bevölkerung und die Wirtschaft im Elbtal vor eine Belastungsprobe. Wann und in welchem Umfang die Brücke der Bundesstraße 172 in Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz künftig genutzt werden kann, ist unklar. Bis Jahresende sollen weitere Untersuchungen Klarheit bringen. Bis dahin bleibt die Brücke gesperrt - für Autos, Busse, Fuß- und Radverkehr und auch für Rettungswagen. Das Bauwerk besteht ebenso wie die Carolabrücke aus Spannbeton.
Die Brücke war am Mittwoch gesperrt worden. Diese Entscheidung sei für die Einwohner und Gewerbetreibenden in Bad Schandau sei sehr spontan gewesen, räumte Stephan Berger, Abteilungsleiter Mobilität im sächsischen Verkehrsministerium, ein. Ergebnisse einer Sonderprüfung nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke hätten für Bad Schandau akuten Handlungsbedarf ergeben. Man werde die Zeit bis zum Jahresende nun für vertiefende Untersuchungen nutzen.
Nach den Worten von Berger stehen außer der Carolabrücke in Sachsen weitere 19 Brücken im Fokus und werden jetzt gesondert überprüft. Das betrifft Brücken ähnlicher Bauart - sogenannte Spannbetonbrücken, bei denen Hennigsdorfer Spannstahl verwendet wurde. Er gilt als korrosionsanfällig. In Bad Schandau werde man nun in die Brücke schauen und Proben nehmen, um festzustellen, ob es weitere Schäden gibt. Die Brücke habe ein sogenanntes Unterspannband, wo Längsrisse aufgetreten seien.