
Wirtschaftsministerium: TTG-Chef will gehen
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Die landeseigene Thüringer Tourismusgesellschaft (TTG) braucht einen neuen Chef. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums hat der derzeitige Geschäftsführer der TTG, Franz Hofmann, um die Aufhebung seines Arbeitsvertrages zum Ende des Jahres gebeten. Hofmann habe dafür berufliche und familiäre Gründe angegeben, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums vom Freitag. Zuletzt hatte es im Landtag auch öffentliche Kritik an dem Südtiroler gegeben, der sein Amt vor zwei Jahren angetreten hatte.
Der Aufsichtsrat der TTG habe dem Wunsch Hofmanns bereits entsprochen, hieß es weiter. Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) ist Vorsitzender des Aufsichtsrates. Eigentlich wäre der Vertrag Hofmanns noch bis Mitte 2023 gelaufen. Tiefensee sagte laut der Mitteilung, er habe die Entscheidung Hofmanns zur Kenntnis genommen. Wenn Hofmann sich nun neuen beruflichen Herausforderungen stellen wolle, sei dies zu respektieren.
Zuletzt waren Hofmann und sein Agieren an der Spitze der TTG in der Landespolitik zunehmend kritisch betrachtet worden. Im Mai gab es öffentliche Kritik während einer Plenardebatte im Landtag. Das Unternehmen habe trotz seiner neuen Geschäftsführung zuletzt nicht das geschafft, was er sich gewünscht habe, hatte der tourismuspolitische Sprecher der Linke-Fraktion, Knut Korschewsky, gesagt. "Hier sind wir stehengeblieben und teilweise - aus meiner Sicht - hat es sogar eine Rückwärtsentwicklung gegeben." Der CDU-Tourismuspolitiker Andreas Bühl hatte sich ähnlich geäußert.
Nach Bekanntwerden des vorzeitigen Abschieds Hofmanns sagte Bühl, es sei nunmehr offensichtlich, dass Tiefensee kein glückliches Händchen mit der Neubesetzung der Leitungsstelle bei der Gesellschaft gehabt habe. "Der Rückzug des mit vielen Vorschusslorbeeren nach Thüringen geholten Geschäftsführers nach nur zwei Jahren ist auch ein Zeichen für die Ideenlosigkeit des Ministeriums", sagte Bühl. Das Land habe den Schwung, den die Bundesgartenschau für den Freistaat geboten habe, zuletzt offenkundig nicht nutzen können.