Wie haben Deutsche die Nazi-Zeit aufgearbeitet?
n-tv
Das Haus der Geschichte blickt auf die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit seit 1945. Die Exponate überraschen - und schockieren.
Bonn (dpa/lnw) - Eines der gefälschten Hitler-Tagebücher, die Zugfahrkarte einer Holocaust-Überlebenden von Theresienstadt zurück in ihre Heimat und eine ausgebrannte Telefonzelle, die als Bücherbox zur Information über den Nationalsozialismus diente: All das sind Exponate einer neuen Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn.
Die Schau trägt den Titel "Nach Hitler - Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus". "Wir glauben, dass das Thema sehr relevant ist - dass es leider in der letzten Zeit noch mehr Relevanz erhalten hat durch den Aufstieg rechtsextremer, rechtspopulistischer Parteien", sagte Museumschef Harald Biermann.
Der Ansatz der Ausstellung ist, das Thema nicht aus der Warte der großen Politik zu betrachten, sondern aus Sicht der aufeinander folgenden Generationen - von der "Erlebnisgeneration", die die Nazi-Zeit noch selbst mitgemacht hatte, bis zur Generation der nach der Wiedervereinigung Geborenen.
Kurz vor der Maueröffnung hatte die Regierung der DDR gut 30 Minister. Einer von ihnen war Hans Reichelt, zuständig für Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Das Mitglied der Bauernpartei war seit den 50er Jahren politisch aktiv und übernahm auch früh schon Ministerposten. Nun ist er hochbetagt gestorben.