
Weniger Körperverletzungen gegen Polizisten registriert
n-tv
Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der registrierten Körperverletzungen gegen Polizeibeamte rückläufig. Wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Sebastian Striegel (Grüne) hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr bei 92 Vollzugsbeamten Körperverletzungen erfasst. 2020 waren es 94 gewesen, im Jahr 2016 war mit 221 ein Höchststand erreicht worden. Seitdem sind die Zahlen stets gesunken.
"Diese deutliche Abnahme ist eine gute Entwicklung", sagte Striegel. "Das Thema Eigensicherung ist stärker in den Fokus gerückt." Das bestätigt auch die Deutsche Polizeigewerkschaft. "Die Aus- und Fortbildung und auch die Ausrüstung sind in den vergangenen Jahren verbessert worden", sagte Landesvorsitzender Olaf Sendel.
Uwe Bachmann, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, stimmt dem zu, sieht in den Zahlen jedoch keinen Beleg für weniger Gewaltbereitschaft. "Die Gewalt gegen Polizisten nimmt nicht ab, aber die Qualität der Gewalt kann minimiert werden", sagte er. Durch persönliche Schutzwesten, die nun Standard seien, würden manche Angriffe auf Polizisten nicht mehr so schnell zu Körperverletzungen führen wie früher, erklärte Bachmann.
Während die Zahl der Körperverletzten sank, wurden laut den Angaben der Landesregierung mehr Fälle des Widerstands gegen Polizisten registriert. Vor zehn Jahren wies die Statistik laut Striegel noch um die 600 Fälle aus, 2021 sind es 887 gewesen. Der Grünen-Politiker will diese Entwicklung nicht dramatisieren. "Schon bei der Auflösung von Sitzblockaden können Widerstandshandlungen erfasst werden, das könnte auch mit der Anzeigebereitschaft der Beamten zusammenhängen", sagte er.