Verkleinerter Narrensprung mit 3G: Trotz Krieg und Corona
n-tv
Die Fastnacht sei ein großes Miteinander, das Menschen zusammenführe - so begründet Narrenpräsident Roland Wehrle, warum trotz des Kriegs in der Ukraine gefeiert werden soll. Den Narrensprung in Rottweil gibt es in abgespeckter Form - aber aus einem anderen Grund.
Rottweil (dpa/lsw) - Er ist einer der Höhepunkte der schwäbisch-alemannischen Fastnacht - wegen der Corona-Pandemie soll der Narrensprung in Rottweil in diesem Jahr aber in kleinerer Form über die Bühne gehen. Statt der sonst bis zu 4000 Narren nehmen nach Angaben der Stadt nur 1000 teil. Die Besucherzahl sei von bis zu 20.000 auf 4500 deutlich reduziert worden. Um in abgesperrte Bereiche in der Innenstadt zu kommen, brauchen Gäste neben einer Einlasskarte einen Nachweis, dass sie mindestens zweifach geimpft, genesen oder negativ getestet sind (3G). Der Narrensprung ist ausverkauft. Er beginnt am Montag um 8.00 Uhr und soll rund zwei Stunden dauern.
Die Veranstaltung ist also kleiner als vor Corona - allerdings deutlich größer als im vergangenen Jahr, als pandemiebedingt nur rund 25 Narren im mittelalterlichen Stadtzentrum durch das Schwarze Tor sprangen. Rund 450 Zuschauerinnen und Zuschauer fanden sich bei klirrender Kälte ein. 2020 war der Narrensprung noch traditionell veranstaltet worden. Einen Tag später wurde der erste Corona-Fall in Baden-Württemberg gemeldet.
Trotz des Kriegs in der Ukraine wollen die Narren vielerorts im Land an ihren Bräuchen festhalten. Der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), Roland Wehrle, hatte sich in der "Schwäbischen Zeitung" für eine bescheidene Fastnacht ausgesprochen, aber man solle nicht ganz auf Bräuche und Traditionen verzichten. "Wir sollten uns daran erinnern, dass die Fastnacht ein großes Miteinander ist, das Menschen zusammenführt", sagte Wehrle.