Verein: Sachsen soll mehr mit seinen Kamelien werben
n-tv
Königsbrück (dpa/sn) - Sachsen sollte sich nach dem Willen des Heimatvereins Königsbrück mehr als Land der Kamelienblüte vermarkten. Vereinschef Peter Sonntag verwies am Donnerstag bei einem Besuch des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) im Gewächshaus des Königsbrücker Schlosses darauf, dass Sachsen deutschlandweit die ältesten Kamelien besitzt.
Die historischen Pflanzen blühen neben Königsbrück im Schlosspark Pillnitz in Dresden, in Zuschendorf bei Pirna sowie in Roßwein. Laut Sonntag sind sie auch bei Kameliengesellschaften im Ausland ein Begriff. Die beiden ältesten Kamelien von Königsbrück sollen etwa 210 Jahre alt sein.
Kamelien stammen aus Ostasien und waren vor allem im 19. Jahrhundert an den Fürstenhöfen in Europa populär. Auch in chinesischen und japanischen Gärten galten sie als beliebter Zierstrauch und spielten zudem bei Hof- und Teezeremonien eine Rolle. Kamelien blühen im Februar und März. Die bekannteste sächsische Pflanze befindet sich im Schlosspark Pillnitz. Sie soll 1779 von einem schwedischen Botaniker aus Japan nach Europa gebracht worden sein, zunächst nach London und dann nach Dresden. Inzwischen ist sie knapp neun Meter hoch und ein richtiger Baum mit einem Kronendurchmesser von 12 Metern.
Besucher können die Pillnitzer Kamelie zur Blütezeit auf zwei Etagengängen entlang eines Glashauses von allen Seiten besichtigen. Seit 1992 gibt es ein mobiles Schutzhaus, das Temperatur, Belüftung, Luftfeuchte sowie Beschattung regelt. Wenn es wärmer wird, wird das Kamelienhaus neben die Pflanze gerollt. In Königsbrück können die Kamelien nach zweijähriger Schließzeit infolge der Corona-Pandemie seit Anfang Februar wieder an jedem Sonntag besichtigt werden.