
US-Republikaner nominieren Emmer für Vorsitz
n-tv
Das US-Repräsentantenhaus ist seit Wochen gelähmt. Nun einigen sich die Republikaner auf einen dritten Kandidaten für den vakanten Vorsitz. Obwohl Tom Emmer der "Einpeitscher" der Fraktion ist, fehlt ihm die Rückendeckung von Ex-Präsident Trump.
Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus haben einen neuen Kandidaten für den Vorsitz der Parlamentskammer bestimmt. Nach dem Aus von Steve Scalise und Jim Jordan setzte sich der Abgeordnete Tom Emmer bei einer Abstimmung innerhalb der Fraktion durch. Der 62-Jährige ist bisher der sogenannte Einpeitscher ("Majority Whip") bei den Republikanern: Das bedeutet, dass er der Parteiführung im Repräsentantenhaus dabei hilft, Mehrheiten in der Fraktion für vorgeschlagene Gesetze zu bekommen. Ob Emmer am Ende bei einer Abstimmung des Repräsentantenhauses wirklich zum Vorsitzenden der Kammer gewählt wird, ist indes offen.
Emmer setzte sich gegen mehrere Mitbewerber durch. US-Medienberichten zufolge stimmten schließlich 117 seiner Parteikollegen für ihn. Um für das nach Präsident und Vizepräsident drittwichtigste Amt im Staat gewählt zu werden, braucht es eine absolute Mehrheit unter den anwesenden Abgeordneten des Repräsentantenhauses. Dafür wären in der Parlamentskammer voraussichtlich 217 Stimmen nötig. Da die Republikaner dort mit 221 Mandaten nur eine knappe Mehrheit haben, kann sich ein Kandidat nur wenige Abweichler in den eigenen Reihen leisten.
Wegen fehlender Unterstützung hatten zuvor Scalise und Jordan den Rückzug angekündigt. Jordan, ein Getreuer des früheren US-Präsidenten Donald Trump, scheiterte bei drei Abstimmungsrunden im Parlament. Scalise hatte schon vor einem Votum in der Kammer hingeworfen. Ein Problem für Emmer dürfte die fehlende Unterstützung Trumps sein. Dessen Anhänger hatten vor der Wahl in der Fraktion in sozialen Netzwerken Stimmung gegen Emmer gemacht. Der konservative Anwalt vertritt seit 2015 den US-Bundesstaat Minnesota in der Parlamentskammer.