UNO alarmiert über Rekordzahl von Vertriebenen
n-tv
Insgesamt 120 Millionen Menschen mussten infolge von Konflikten ihre Heimat verlassen. Die meisten Menschen fliehen innerhalb ihres Landes. Allein im Sudan und im Gazastreifen sind mehr als zehn Millionen Menschen seit vergangenem Jahr auf der Flucht.
Die Zahl der Vertriebenen weltweit ist nach UN-Angaben auf einen Rekordwert von 120 Millionen gestiegen. Neue und sich verändernde Konflikte, aber auch seit Langem bestehende Krisen hätten zum zwölften Mal in Folge zu einem Anstieg der Vertriebenenzahlen geführt, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf. Die immer weiter steigende Zahl der Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung fliehen müssen, sei ein "schrecklicher" Indikator "für den Zustand der Welt".
Ende 2023 hatte das UNHCR noch 117,3 Millionen Vertriebene gezählt. Bis Ende April wuchs ihre Zahl den Schätzungen zufolge auf 120 Millionen. Das sind mehr Menschen als die Bevölkerungen von Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden zusammen.
Vor allem der Konflikt im Sudan hat laut dem jährlichen UNHCR-Bericht zu Flucht und Vertreibung die Zahlen in die Höhe getrieben. Ein seit April 2023 anhaltender militärischer Machtkampf zweier Generäle zwang bisher mehr als 7,1 Millionen Menschen innerhalb des drittgrößten Landes in Afrika zur Flucht. Weitere 1,9 Millionen Menschen flohen über die Grenzen des Sudan. Einschließlich der bereits früher geflohenen Menschen wurden insgesamt 10,8 Millionen Sudanesen bis Ende des vergangenen Jahres vertrieben.