Ukraine meldet "schnellen Rückzug" russischer Truppen
n-tv
Nach wochenlangem Stillstand bewegen sich die Fronten in der Ukraine erheblich. Ukrainischen Angaben zufolge beschleunigen die russischen Truppen ihren Rückzug aus dem Norden. Wichtige strategische Orte sind wieder unter ukrainischer Kontrolle. Kiew zufolge will Russland seine Angriffe an anderer Steller verstärken.
Die ukrainische Regierung beobachtet nach eigenen Angaben einen "schnellen Rückzug" der russischen Streitkräfte im Norden des Landes. Die Angreifer würden in den Regionen von Kiew und Tschernihiw zurückfallen, sagte Michailo Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Moskaus Ziel sei dabei offensichtlich: Es wolle seine Truppen "nach Osten und Süden zurückziehen und dort die Kontrolle über große besetzte Gebiete behalten".
Die russische Seite hatte zu Beginn der Woche nach Gesprächen in Istanbul zugesagt, ihre Angriffe auf Kiew und Tschernihiw zu verringern, und dies als Zugeständnis in den Verhandlungen dargestellt. Ukrainische und westliche Vertreter prangerten allerdings kurz darauf ein Täuschungsmanöver an. Moskaus Ziel sei es, "im Osten und im Süden Fuß zu fassen und seine Bedingungen hart zu diktieren", sagte Podoljak. Die Ukraine brauche nun "schwere Waffen", um in besetzte Gebiete in diesen Regionen vorzustoßen "und die Russen so weit wie möglich zurückzudrängen".
Der ukrainische Generalstab teilte mit, dass russische Truppen aus der Sperrzone um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl und aus den angrenzenden Gebieten in Belarus zurückgezogen würden. Sie sollten augenscheinlich in das russische Gebiet Belgorod verlegt werden, um von dort aus nach Charkiw vorzustoßen.