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Thüringens Spielzeughersteller und das Weihnachtsgeschäft
n-tv
Für die Spielzeughersteller ist die Vorweihnachtszeit das wichtigste Quartal des Jahres. Mancherorts macht es sich bemerkbar, dass die Kunden stärker aufs Geld achten müssen.
Sonneberg/Rudolstadt/Erfurt (dpa/th) - Die Spielzeughersteller in Thüringen ziehen ein gemischtes Fazit des bisherigen Weihnachtsgeschäfts. "Man merkt, dass die Kunden angesichts der aktuellen Umstände etwas zurückhaltender beim Kauf geworden sind", sagt etwa Ines Schroth, Betriebsleiterin bei der Ankerstein GmbH in Rudolstadt. So sei die reine Anzahl der Verkäufe zwar stabil geblieben, das Volumen der Umsätze sei aktuell aber etwas rückläufig.
Genau andersherum ist die Lage bei der Bärenmanufaktur Martin Bären in Sonneberg: "Gefühlt sind in diesem Jahr etwas weniger Kunden gekommen, diese haben aber mehr Geld ausgegeben", fasst Inhaberin des Teddybär-Herstellers Sina Martin zusammen. Grundsätzlich sei die Nachfrage aber ungebrochen. Es sei erfreulich, dass das Handwerk trotz der starken internationalen Konkurrenz weiter geschätzt und nachgefragt werde - und dass es weiterhin ein Bewusstsein für regional hergestelltes Spielzeug gebe.
Für Herausforderungen sorgt teils auch die Situation bei der Beschaffung - so sei es seit der Corona-Krise deutlich schwieriger geworden, einzelne Bauteile zu beziehen, führt Martin aus. Das habe etwa die Herstellung der Sonneberger "Jahresbären" betroffen, die traditionell vor Weihnachten in den Verkauf gingen. Gerade im Online-Shop erwarteten Kunden zunehmend eine sofortige Verfügbarkeit. Bislang seien Bären auf Anfrage produziert werden - mit entsprechenden Wartezeiten. In Zukunft müssten mehr Produkte auf Lager gehalten werden.