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"Teil der Gesellschaft" - Flüchtling darf erstmals wählen
n-tv
Die Unsicherheit und Chancenlosigkeit treibt ihn als Kind in die Flucht. Nach seiner Integration darf er jetzt Kreuze machen auf dem Stimmzettel.
Neu-Isenburg (dpa/lhe) - Als Teenager floh Siawash Osmani 2012 allein über mehrere Länder aus Afghanistan nach Deutschland. Sprache lernen, Schule, Ausbildung, nach Jahren harter Arbeit wurde er im vergangenen Jahr eingebürgert und darf bei der Bundestagswahl am 23. Februar erstmals mit 28 Jahren mit über ein Parlament bestimmen.
Neben beruflichem Erfolg bedeute für ihn Integration mehr als Sprache und Regeln. "Ein Teil der Gesellschaft zu werden, das ist für mich Integration", sagte der Geschäftsführer eines Markisenbauers im südhessischen Neu-Isenburg der Deutschen Presse-Agentur.
"Auf jeden Fall ist es ein anderes Gefühl, dieses Gefühl habe ich noch nie gehabt." Hier könne man sagen, was man mal gerne sagen will, in Afghanistan hätten sie einen gleich mitgenommen. Sehr wichtig seien für ihn die Themen Gerechtigkeit, Umwelt und Wirtschaft. Informiert habe er sich über Nachrichten, in Gesprächen mit Freunden und im Internet.