
Suchtberatung: Nachfrage in Corona-Pandemie gestiegen
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In Hessen sind die Anfragen nach Suchtberatung im ersten Pandemiejahr spürbar angestiegen. 2020 hätten sich rund 23.000 Ratsuchende an die Beratungsstellen im Bundesland gewendet, sagte die Geschäftsführerin der hessischen Landesstelle für Suchtfragen (HLS), Susanne Schmitt, der Deutschen Presse-Agentur.
Mit 1600 Ratsuchenden seien 2020 zunehmend viele Familienangehörige oder Menschen aus dem sozialen Umfeld an die Beratungsstellen herangetreten, sagte Schmitt. "Das ist der höchste Stand seit über zehn Jahren." Stress, weniger soziale Kontakte, Kurzarbeit oder der Verlust des Arbeitsplatzes - die Gründe für die Entwicklung von Suchtverhalten, nicht nur während der Pandemie, seien vielfältig.
"In der Pandemie konnten die Menschen oft ihren Hobbys nicht nachgehen, hatten freie Zeit und mitunter auch Langeweile", erläuterte Schmitt. Sie hätten wegen der Kontaktbeschränkungen mehr Zeit zu Hause verbracht und im Homeoffice gearbeitet. "Da kann auch mal ohne soziale Kontrolle Alkohol getrunken werden."