Strack-Zimmermann entschuldigt sich - aber nicht bei Scholz
n-tv
Mit ihrer Unterstellung, Kanzler Scholz trage "autistische Züge", handelt sich Strack-Zimmermann heftige Kritik ein - vor allem aus der SPD. Jetzt rudert die FDP-Spitzenkandidatin für die Europawahl teilweise zurück: Sie entschuldigt sich bei autistischen Menschen, nicht aber beim Kanzler.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich für ihre Aussage über angebliche "autistische Züge", die sie bei Bundeskanzler Olaf Scholz ausgemacht haben will, entschuldigt. Die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl bat aber nicht den Kanzler um Entschuldigung, sondern die von Autismus betroffenen Menschen.
Zuvor war Strack-Zimmermann heftige Kritik aus der SPD entgegengeschlagen. Die Sozialdemokraten prangerten dabei vor allem Scholz' Pathologisierung durch Strack-Zimmermann an, teilweise aber auch die Diskriminierung von Autisten. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vom Mittwoch unterstellte Strack-Zimmermann dem Kanzler, "geradezu autistische Züge" zu haben, und zwar "sowohl was seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären". Sie fügte an, Scholz sei ein "krasser Rechthaber", den niemand erreiche.
Strack-Zimmermann trieb Scholz in den vergangenen Jahren vor allem bei der Frage nach Waffenlieferungen für die Ukraine vor sich her. Als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses warf sie ihm immer wieder Zögerlichkeit vor. Ihre Kritik an Scholz im NOZ-Interview wollte sie jedoch grundlegender verstanden wissen. "Das betrifft alle Belange und wird mir auch von seinen Parteifreunden bestätigt", sagte sie.