
Spurensicherung für Vergewaltigungsopfer ausgeweitet
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Eine anonyme Spurensicherung für Vergewaltigungsopfer ist in Brandenburg nun an einer weiteren Klinik möglich. Ziel ist, die rasche Hilfe nach Sexualstraftaten an Krankenhäusern flächendeckend anzubieten.
Das Alexianer St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam ist die sechste Klinik, die sich einem Modellprojekt dazu angeschlossen hat, wie das Sozialministerium am Donnerstag mitteilte. Mit der Soforthilfe können die Betroffenen - unabhängig von einer Anzeige - neben der medizinischen Versorgung vertraulich von einer Ärztin oder einem Arzt Tatspuren sichern zu lassen.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte laut Mitteilung: "Ich bin froh, dass wir mit der sechsten Klinik im Land eine weitere Anlaufstelle haben. Jedes Opfer sexualisierter Gewalt braucht medizinische Hilfe. Auch wenn keine Spurensicherung gewünscht ist, sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden."
Das brandenburgische Landesinstitut für Rechtsmedizin leitet das Projekt. Institutsdirektor Knut Albrecht sagte: "Eine Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall, wobei insbesondere die zeitnahe medizinische Untersuchung sowie, wenn gewünscht, die vertrauliche Spurensicherung nach der Tat von Relevanz ist."