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SPD wirft Land Sparkurs auf Kosten der Familien vor
n-tv
Ein Jahr ist der neue SPD-Landtagsfraktionschef Jochen Ott im Amt - und rechnet mit der schwarz-grünen Landesregierung ab. Sein Vorwurf: CDU und Grüne ließen die Familien im Stich.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Oppositionsführer im nordrhein-westfälischen Landtag, Jochen Ott, hat der Regierung von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) einen Sparkurs auf Kosten der Familien vorgeworfen. Der Ausbau der Kita-Plätze stocke, immer mehr Kitas müssten ihr Angebot reduzieren, und das im schwarz-grünen Koalitionsvertrag angekündigte weitere beitragsfreie Kita-Jahr stehe in den Sternen, sagte SPD-Landtagsfraktionschef Ott am Mittwoch in Düsseldorf. Für von Insolvenz bedrohte Altenpflegeheime müsse ein Schutzschirm aufgelegt werden. Die Alltagsorganisation werde für Familien immer mehr zum "Survival-Training".
In der Krise zu sparen, sei ein schwerer Fehler, sagte Ott. Denn die Menschen bekämen dann den Eindruck, dass der Staat nicht mehr funktioniere. "Alle Versprechen von Schwarz-Grün gelten nicht mehr." Regierungschef Wüst müsse erklären, welche Punkte des Koalitionsvertrags angesichts der Sparzwänge noch gelten würden.
Wenige Monate vor der Halbzeit der schwarz-grünen Landesregierung rechnete Ott mit dem Kabinett Wüst ab. Als "Risikofälle" bezeichnete er vor allem die Grünen-Minister Oliver Krischer (Verkehr und Umwelt), Josefine Paul (Familie und Flüchtlinge) und Benjamin Limbach (Justiz). Aber auch Innenminister Herbert Reul (CDU) habe seinen "Zenit überschritten".