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Scholz und Habeck verteidigen Rügener LNG-Pläne
n-tv
Im Streit um ein LNG-Terminal auf Rügen suchen Kanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck auf der Insel das Gespräch. Endlich - sagen Kritiker. In der Sache findet man aber nicht zueinander.
Binz (dpa/mv) - Lautstarker Protest draußen, ein erstes Abtasten drinnen - bei einem Besuch auf Rügen haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Pläne für ein Flüssigerdgas (LNG)-Terminal auf oder vor der Insel verteidigt. Allein mit Terminals an der Nordseeküste, Importen über westeuropäische Häfen und Pipelines aus Norwegen komme man nicht zurecht, sagte Scholz am Donnerstag nach einer Gesprächsrunde in Binz. Beteiligt waren etwa 60 Vertretern von Verbänden, Gemeinden und Wirtschaft. Zuvor hatten mehrere hundert Menschen gegen das Terminal demonstriert.
Deutschland brauche auch im Osten Import-Infrastruktur, sagte Scholz. "Denn es geht um Versorgungssicherheit für den Osten Deutschlands." Der Kanzler fügte hinzu, er habe auf Rügen schon Urlaub gemacht und wisse, wie schön es sei. So schön solle die Insel auch bleiben. Scholz plädierte in der nicht-öffentlichen Gesprächsrunde nach dpa-Informationen für den Hafen von Mukran in der Nähe von Binz als Standort. Nach Aussage von Teilnehmern verwies er mit Blick auf eine mögliche Alternative auf offener See auf technische Probleme.
Auch Habeck legte demnach den Fokus auf Mukran. Nach dem Treffen betonte der Wirtschaftsminister, die Versorgung Ostdeutschlands hänge daran, "dass weitere Alternativen geschaffen werden". Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte: "Wie alle wissen, sind die Emotionen hier gerade auf der Insel sehr hochgekocht." Trotz Pfiffen und lauter Unmutsbekundungen suchte sie vor dem Treffen den Dialog mit Demonstranten, die sich vor der Binzer Tourismusinformation versammelt hatten. Die Polizei sprach von bis zu 600 Demonstranten.