Schlappe für Johnson bei Kommunalwahlen
n-tv
Die Partygate-Affäre hinterlässt offenbar ihre Spuren: Die britischen Konservativen von Premierminister Johnson verlieren bei den Kommunalwahlen die Kontrolle über traditionelle Tory-Bezirke. "Das ist ein Warnschuss der konservativen Wähler", sagt ein enttäuschter Abgeordneter.
Bei den Kommunalwahlen in Großbritannien zeichnen sich herbe Rückschläge für Premierminister Boris Johnson und seine Konservative Partei ab. Ersten Ergebnissen zufolge verloren die Torys die Kontrolle über die Stadtbezirke Barnet und Wandsworth in London, die seit Jahrzehnten fest in ihrer Hand waren. "Das ist ein Warnschuss der konservativen Wähler", sagte der Tory-Vorsitzende des Bezirksrats von Barnet, Daniel Thomas. Die oppositionelle Labour-Partei beanspruchte zudem den Sieg im prestigeträchtigen und lange von den Konservativen dominierten Bezirk Westminister im Stadtzentrum von London für sich.
Die am Donnerstag abgehaltenen Wahlen in Tausenden Gemeinden und Bezirken sind der erste große Stimmungstest, seitdem der sogenannte Partygate-Skandal Johnson massiv unter Druck gebracht hat. Der Unmut der Wähler entzündet sich an Vorwürfen, dass am Amtssitz des Premiers trotz geltender Corona-Lockdowns Partys gefeiert wurden.
Aber auch die drastisch gestiegenen Lebenshaltungskosten stehen im Fokus. Ein schwaches Wahlergebnis könnte auch Johnsons Kritikern in den eigenen Reihen Auftrieb geben, die an seiner Mehrheitsfähigkeit bei der bis Ende 2024 anstehenden Parlamentswahl zweifeln.