
Russland vollzieht elften Großangriff seit Oktober
n-tv
Den letzten Tag des Jahres verbringen viele Menschen in der Ukraine im Bunker - Moskau greift erneut aus der Luft an. In Kiew soll ein Mensch tödlich verletzt worden sein. Derweil verteidigt Kreml-Chef Putin das Vorgehen mit Russlands angeblicher moralischen Überlegenheit.
Kurz vor den Neujahrsfeierlichkeiten hat Russland die Ukraine erneut mit Dutzenden von Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. In Kiew waren laut Aussagen eines Reporters der Deutschen Presseagentur ein halbes Dutzend Explosionen - mutmaßlich ausgelöst von der Flugabwehr - zu hören. Andere Quellen sprechen von zehn Explosionen. Bürgermeister Vitali Klitschko teilte mit, in der Hauptstadt sei ein älterer Mann getötet, acht Menschen seien verletzt worden. Unter den Verletzten sei auch ein Journalist aus Japan. Auch aus dem Gebiet Saporischschja wurde über einen Toten bei den Angriffen berichtet.
In seiner Neujahrsansprache erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin derweil, Russland stehe in dem Konflikt "moralisch" und "historisch" auf der richtigen Seite. Russland kämpfe in der Ukraine auch dafür, "unser Volk in unseren eigenen historischen Territorien, in den neuen Gebieten der Russischen Föderation zu schützen", fügte er mit Blick auf die von Moskau für annektiert erklärten ukrainischen Gebiete hinzu.
Erst am Donnerstag hatte Russland die Ukraine mit Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Am letzten Tag des Jahres gab es nun erneut überall Luftalarm. Die Behörden riefen die Menschen auf, Schutz in Bunkern zu suchen. Explosionen wurden auch aus den westukrainischen Gebieten Winnyzja, Schytomyr und aus dem südukrainischen Gebiet Mykolajiw gemeldet. Dem Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, zufolge ist das westukrainische Gebiet Chmelnyzkyj mit Drohnen angegriffen worden. Zwei Verletzte habe es dort gegeben. Als Vorsichtsmaßnahme wurde in mehreren Gebieten der Strom abgeschaltet, um Schäden bei Treffern der Energieversorgung zu verringern.