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Polizei geht gegen Besetzung der Humboldt-Uni vor
n-tv
Propalästinensische Aktivisten besetzten am Mittwoch Räume eines Instituts der Berliner Humboldt-Universität. Zunächst werden sie geduldet. Jetzt kündigt die Polizei an, das Gelände räumen zu wollen, falls es nicht freiwillig verlassen wird.
Die Humboldt-Universität in Berlin will ein von propalästinensischen Aktivisten besetztes Institut nach Angaben der Polizei notfalls räumen lassen. "Wir haben nun die Bestätigung der Humboldt-Universität, das besetze Institut zu räumen", teilte die Polizei auf X mit. "Alle Personen werden hierfür angesprochen, aus dem Gebäude begleitet und einer Identitätsfeststellung unterzogen. Sollten sich Personen weigern, werden unsere Einsatzkräfte die Maßnahmen mit Zwang durchsetzen." Laut Polizei haben die Einsatzkräfte das besetzte Institut betreten, "um sich einen Überblick zu verschaffen". "Hierzu müssen Räume teilweise mit Zwang geöffnet werden, da Personen diese verbarrikadiert haben."
Zuvor hatte Uni-Präsidentin Julia von Blumenthal erklärt, die Besetzung der Räume durch propalästinensische Aktivisten bis 18.00 Uhr dulden zu wollen. Nach Angaben einer Reporterin wurden etwa 20 Aktivisten am Abend aus dem besetzten Gebäude geleitet. Die Polizei sprach von zwei Gruppen, die das Gebäude freiwillig verlassen hätten. Die Identitäten sollten festgestellt werden.
Am Verhalten von Blumenthals und der Universitätsleitung insgesamt gab es teils heftige Kritik. Universitäten seien "keine rechtsfreien Räume für Antisemiten und Terrorsympathisanten", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner. Die Proteste richten sich gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen, teils aber auch gegen den israelischen Staat insgesamt.