Pentagon: China baut Atomstreitkräfte aus
n-tv
Das US-Verteidigungsministerium beobachtet in China eine Verstärkung der Nuklearstreitkräfte. Peking wolle damit die Fähigkeit erreichen, mehrere Ziele gleichzeitig anzugreifen. Das Pentagon betont zugleich, dass die Volksbefreiungsarmee von massiver Korruption gelähmt wird.
Das chinesische Militär baut nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums seine Atomwaffenfähigkeiten aus, kann aber gleichzeitig wegen interner Korruptionsfälle nicht sein gesamtes Entwicklungspotenzial entfalten. Die jüngsten Korruptionsvorwürfe gegen Mitglieder der mächtigen Zentralen Militärkommission hemmten das Wachstum der Volksbefreiungsarmee und die Möglichkeiten zur Modernisierung der Streitkräfte, hieß es in einem jährlichen China-Bericht des Pentagons.
Aus Pentagonkreisen verlautete, dass China bei seinen Atomwaffen auf eine größere Bandbreite und bessere Technologie setze. Während die Zahl der Nuklearsprengköpfe gleichbleibend zunehme, gehe es Peking vor allem darum, eine größere Zahl an potenziellen Zielen angreifen zu können. Gleichzeitig baue Peking seine militärische Präsenz um Taiwan aus, das es für sich beansprucht. China stärke außerdem seine militärische Zusammenarbeit mit Russland, indem es unter anderem viele sogenannte Dual-Use-Güter an Moskau verkaufe, die sowohl für militärische als auch zivile Zwecke eingesetzt werden können und auf die Russlands Rüstungsindustrie angewiesen sei.
Besondere Aufmerksamkeit wurde in dem Bericht den Korruptionsskandalen zuteil, durch die mindestens 15 ranghohe Vertreter des chinesischen Verteidigungsapparats ihre Posten verloren, darunter Ex-Verteidigungsminister Li Shangfu und sein Vorgänger Wei Fenghe. "Diese Welle an Korruption betrifft jeden Dienst der Volksbefreiungsarmee und hat möglicherweise die Zuversicht Pekings erschüttert", hieß es in dem Bericht.