Parteien analysieren EU-Wahlergebnisse: K-Frage neu stellen
n-tv
Nach dem Wahlgang am Sonntag müssen die Parteien ihre Schlüsse aus dem Wählervotum bei der Europawahl ziehen. Die CSU hat bereits klare Vorstellungen.
München (dpa/lby) - Nach dem klaren Sieg der CSU bei der Europawahl müssen die politischen Parteien in Bayern den Wahlausgang analysieren und erste Konsequenzen aus dem Wahlausgang ziehen. Die CSU, mit 39,7 Prozent nur wenig unterhalb ihres Ergebnisses von 2019 gelandet, forderte bereits eine offene Debatte über eine Kanzlerkandidatur. Der Fraktionschef der CSU im bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, sagte der "Augsburger Allgemeinen" (Montagausgabe). "Ich glaube, dass die Diskussion über den Kanzlerkandidaten noch einmal kommt."
Zuletzt hatte CSU-Chef Markus Söder betont, er sehe den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz in der Favoritenrolle für die Kanzlerkandidatur der Union. "Natürlich ist ein CDU-Vorsitzender immer der Favorit", hatte der CSU-Chef dem Bayerischen Rundfunk gesagt, nachdem Merz im Mai auf dem CDU-Parteitag mit annähernd 90 Prozent als Parteichef bestätigt worden war. Allerdings hat Söder die im Vergleich zu Merz deutlich besseren Umfragewerte - sowohl beim eigenen Anhang als auch in der Gesamtbevölkerung.
Bundesweit kam die CSU Hochrechnungen zufolge auf 6,4 Prozent der Stimmen. In der Partei keimten Hoffnungen auf, die Zahl der Sitze im Europaparlament von derzeit sechs auf sieben steigern zu können.