Marx: "Mehr Waffen führen uns nicht näher zum Frieden"
n-tv
München (dpa/lby) - Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat zu Weihnachten zur Überwindung von Gewalt aufgerufen. "Gewalt und Krieg können keinen nachhaltigen Frieden schaffen", heißt es im vorab verbreiteten Redemanuskript für die Weihnachtspredigt an Heiligabend im Münchner Liebfrauendom. Bei allem notwendigen Recht auf Selbstverteidigung müsse auch klar sein, dass nur in der Überwindung der Gewalt der Frieden gefunden werden könne, sagte der Erzbischof von München und Freising.
Dafür wiederum brauche es die Bereitschaft zu einem gerechten Ausgleich, zu einem gerechten Frieden, zu einem neuen, vielleicht sogar versöhnten Miteinander. Das gelte überall - "mehr Waffen führen uns nicht näher zum Frieden".
Der Erzbischof fordert die Gläubigen auch dazu auf, vom Frieden zu berichten. Er sei überzeugt, dass immer wieder Geschichten erzählt werden müssten, "die wirklich geschehen sind und die deutlich machen, dass diese weihnachtliche Perspektive keine Utopie ist und immer wieder in der realen Geschichte unseres Lebens und der Welt aufblitzt". So könnten Möglichkeiten aufgezeigt werden - und Hoffnung könne wachsen. Auch ganz persönlich gelte es, die Geschichten zu erzählen, die aufbauen, die Mut machen, an die Augenblicke im Leben erinnern, die voller Liebe und Freude waren, die Hoffnung geschenkt haben. "Gerade jetzt müssen und sollten wir gut und in Freude Weihnachten feiern", sagte der Kardinal mit Blick auf die aktuellen Kriege und Krisen.
Nach israelischen Luftangriffen meldet die Hamas den Tod einer weiblichen Geisel. Auch eine weitere Geisel sei schwer verletzt worden. Das israelische Militär untersucht die Behauptungen. Schätzungen zufolge leben nur noch etwas mehr als die Hälfte der Menschen, die von der Hamas festgehalten werden.