
Mann wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht
n-tv
Ein Jahr lang soll ein 35-Jähriger über das Internet und Messenger-Dienste Minderjährige angelockt und als Sexualobjekte an Freier weiter vermittelt haben. Dafür sollten die Männer ihm Videos und Fotos der Taten schicken. Jetzt droht dem Mann jahrelange Haft.
Flensburg (dpa/lno) - Zehn Fälle schweren sexuellen Kindesmissbrauchs - zwei davon tateinheitlich mit Vergewaltigung - legt die Staatsanwaltschaft einem 35-Jährigen zur Last. Der Mann muss sich ab Mittwoch vor dem Flensburger Landgericht verantworten. Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, geht die Anklage von insgesamt 42 Sexualstraftaten aus.
Der Deutsche soll aber nur in einem der angeklagten Fälle unmittelbar selbst sexuelle Handlungen an den mutmaßlich Geschädigten begangen haben, heißt es. "Im Übrigen soll er die minderjährigen Zeuginnen zur Durchführung sexueller Handlungen mit Dritten bestimmt haben." Tatorte seien im "Kreis Nordfriesland (Amtsgerichtsbezirk Niebüll) und an anderen Orten".
Die mutmaßlichen Opfer soll der 35-Jährige den Angaben zufolge von Ende Mai 2020 bis Mitte Mai 2021 über soziale Netzwerke unter falschen Altersangaben angelockt haben. Demnach behauptete er, er sei 16 beziehungsweise 18 Jahre alt. "Insbesondere zu einer damals zwölf Jahre alten Zeugin habe sich ein ausschließlich über das Internet oder über Messenger-Dienste gepflegtes Verhältnis entwickelt."