
Macron schlägt große Anti-Hamas-Allianz vor
n-tv
Weil in Frankreich nach einem islamistischen Lehrermord die höchste Terrorwarnstufe gilt, reist Frankreichs Präsident verspätet nach Israel. Für den Kampf gegen die Hamas schlägt Macron eine internationale Allianz vor, wie sie gegen den Islamischen Staat zum Einsatz kam.
Bei seinem Besuch in Israel hat sich Präsident Emmanuel Macron für den Einsatz eines internationalen Bündnisses gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas ausgesprochen. "Frankreich ist dazu bereit, dass die internationale Allianz gegen den Islamischen Staat, zu der wir uns für den Einsatz im Irak und in Syrien zusammengetan haben, auch die Hamas bekämpfen kann", sagte Macron nach einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Jerusalem.
"Ich schlage unseren internationalen Partnern vor, dass wir ein regionales und internationales Bündnis aufbauen, um gegen Terrorgruppen zu kämpfen, die uns alle bedrohen", fügte er hinzu. Die internationale Allianz gegen die Dschihadistenmiliz Islamischen Staat (IS) war 2014 von den USA auf den Weg gebracht worden, um den Kampf gegen die Islamisten im Irak und in Syrien finanziell und militärisch zu unterstützen. Sie umfasst sowohl westliche als auch arabische Staaten.
Der Kampf müsse "gnadenlos, aber nicht ohne Regeln" geführt werden, denn es sei ein "Kampf von Demokratien gegen Terroristen", sagte Macron. "Demokratien respektieren das Kriegsrecht und ermöglichen humanitären Zugang", betonte er mit Blick auf die Lage im Gazastreifen, wo die Notversorgung seit dem Wochenende angelaufen ist. Macron appellierte an die im Libanon ansässige Hisbollah-Miliz und den Iran, "nicht das Risiko einzugehen und eine weitere Front zu eröffnen". Dies würde eine Ausweitung des Konfliktes zur Folge haben, bei dem alle nur verlieren könnten, sagte er.