
Landvolk: Trotz Legalisierung kein wachsender Hanfanbau
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Die von der Bundesregierung geplante Legalisierung des Hanfanbaus wird sich nach Einschätzung des Landvolks kaum auf die Äcker Niedersachsens auswirken. Trotz günstiger Anbaubedingungen rechne er nicht mit einer flächendeckenden Erzeugung von Hanf, sagte der Vizepräsident des Landesbauernverbands, Ulrich Löhr, laut einer Landvolk-Mitteilung vom Montag.
Schon jetzt würden in Deutschland rund 3000 Hektar Nutzhanf angebaut, allerdings haben diese Pflanzen einen geringeren Gehalt des Rauschmittels THC als eine Cannabis-Sorte, hieß es. Aus den Blättern wird Tee und aus den Samen Öl hergestellt.
Für die Verarbeitung und Vermarktung von Cannabis müsse es klare Regeln geben, sagte Löhr. Die Landwirte müssten außerdem auch in Hallen und Gewächshäuser investieren. Selbst bei lukrativen Marktpreisen werde Hanf aus seiner Sicht eine Nischenpflanze im Vertragsanbau bleiben. Das könne für einzelne Landwirte zwar interessant sein, aber die bisher bestehenden Anforderungen zur Produktion von THC-Hanf für den medizinischen Bereich schlössen eine bäuerliche Produktion vorerst aus.
Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP plant eine "kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften". Dadurch würden "die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet", heißt es im Koalitionsvertrag. Der Anbau von Hanfpflanzen ist bislang für medizinische Zwecke erlaubt. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sieht bei Landwirten in Deutschland großes Interesse an der Legalisierung von Cannabis.