
Land zahlte knapp 316 Millionen Euro für Werft-Bürgschaften
n-tv
Der Bau von Kreuzfahrtschiffen schien den Werften in MV eine sichere Zukunft zu bieten. Die Corona-Pandemie ließ die Hoffnung wie eine Seifenblase zerplatzen. Nun wird die Rechnung für die Rettungsversuche des Landes aufgemacht.
Schwerin (dpa/mv) - Die Pleite der MV Werften hatte für das Land Mecklenburg-Vorpommern als Kreditbürgen bereits im Vorjahr finanzielle Folgen. Wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervorgeht, überwies das Land 2022 trotz des noch laufenden Insolvenzverfahrens knapp 316 Millionen Euro an Kreditgeber des Schiffbaukonzerns.
Wie eine Sprecherin des Finanzministeriums am Dienstag auf Anfrage sagte, sollten damit weitere Zins- und Kostenforderungen der Banken und damit noch höhere Zahlungen vermieden werden. Doch bestehe die Erwartung, dass ein Teil des Geldes im Zuge der Insolvenz zurückfließt. Die Bürgschaften waren zum Teil mit Grundstücken besichert worden.
Die zum früheren Genting-Konzern (Hongkong) gehörende Werftengruppe hatte Kreuzfahrtschiffe gebaut, war infolge des coronabedingten Zusammenbruchs des weltweiten Kreuzfahrtmarktes aber in finanzielle Schieflage geraten. Versuche von Land und Bund, den Fortbestand mit Hilfe von Bürgschaften zu sichern scheiterten. Anfang 2022 wurden für die drei Werften in Wismar, Rostock und Stralsund Insolvenzanträge gestellt.