Land strebt weiteren Abschluss im Jurastudium an
n-tv
Alles oder nichts: Jurastudenten, die ihr Erstes Staatsexamen vergeigen, haben meist ein besonders großes Problem. Hessen will ihnen künftig helfen.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Wenn Jurastudenten durch ihr Erstes Staatsexamen fallen, gehen sie oft nach mehreren Studienjahren ohne Abschluss von der Uni - um das künftig zu verhindern, will Schwarz-Rot in Hessen einen neuen Ausweg einführen. "Die Landesregierung wird die juristischen Dekane der hessischen Universitäten noch vor den Sommerferien einladen, um über Wege zu sprechen, den integrierten Bachelor im Studiengang Rechtswissenschaft landesweit einzuführen", teilten Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) und Justizminister Christian Heinz (CDU) am Mittwoch mit.
Mit einem rechtswissenschaftlichen Bachelorabschluss wäre zwar keine Arbeit etwa als Richter oder Staatsanwältin möglich, wohl aber ein anschließendes Masterstudium in einem anderen Fach oder ein alternativer Berufsweg.
Im Wiesbadener Landtag erklärte die SPD-Parlamentarierin Tanja Hartdegen, dieser Vorstoß sei auch im schwarz-roten Koalitionsvertrag als Ziel formuliert. In Hessen falle rund ein Drittel der Kandidaten in der ersten juristischen Staatsprüfung durch. "Da der Aufbau von Studiengängen jedoch in den Verantwortungsbereich von Hochschulen fällt, muss hier sorgfältig und im Dialog mit den Universitäten vorgegangen werden", ergänzte Hartdegen.