Sachsen-Anhalt unterstützt Opfer von Missbrauch und Gewalt
n-tv
In Sachsen-Anhalt ist die sogenannte vertrauliche Spurensicherung künftig unbürokratisch und kostenlos. Das Land unterstützt damit Opfer von sexualisierter und häuslicher Gewalt.
Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt will Opfer sexualisierter und häuslicher Gewalt besser unterstützen. Betroffene können sich auch ohne sofortige Erstattung einer Anzeige ärztlich untersuchen und Spuren sichern lassen. Für diese vertrauliche Spurensicherung zahlt das Land. Einen entsprechenden Vertrag zur Kostenübernahme unterzeichneten das Gesundheitsministerium, gesetzliche Krankenkassen und das Universitätsklinikum Halle.
Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) erklärte: "Die vertrauliche Spurensicherung in geeigneten Kliniken und Arztpraxen sorgt dafür, dass die Taten gerichtsfest dokumentiert und auch mit Abstand zur Anzeige gebracht werden können."
Sachsen-Anhalt ist damit das fünfte Bundesland, das die Kosten der vertraulichen Spurensicherung, die am Körper durchgeführt wird, übernimmt. Bislang wurden die Kosten der medizinischen Spurensicherung nur im Rahmen der Strafverfolgung übernommen.