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Kallas reagiert auf russische Fahndung
n-tv
Der Kreml schreibt die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas zur Fahndung aus. Der Grund ist nebulös mit strafrechtlichen Vorwürfen angegeben. Das russische Außenministerium wirft ihr vor allem den Abriss sowjetischer Kriegsdenkmäler vor. Kallas will sich jedoch nicht einschüchtern lassen.
Estlands Regierungschefin Kaja Kallas hat ihre Aufnahme auf eine russische Fahndungsliste als "nicht überraschend" bezeichnet. "Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass ich das Richtige tue – die starke Unterstützung der EU für die Ukraine ist ein Erfolg und schadet Russland", schrieb sie im sozialen Netzwerk X. Kallas ist eine scharfe Kritikerin des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Der Kreml hofft nach Einschätzung von Kallas, dass dieser Schritt dazu beitragen wird, sie und andere zum Schweigen zu bringen. "Aber das wird nicht der Fall sein. Im Gegenteil. Ich werde die Ukraine weiterhin tatkräftig unterstützen. Ich werde weiterhin für eine Stärkung der Verteidigung Europas eintreten", betonte die Ministerpräsidentin des an Russland grenzenden baltischen EU- und NATO-Landes. Ähnlich äußerte sie sich auch in einer offiziellen Mitteilung der Staatskanzlei in Tallinn.
Russland hatte zuvor Kallas und andere hochrangige baltische Politiker auf eine Fahndungsliste gesetzt. Ebenfalls auf der Fahndungsliste stand der estnische Staatssekretär Taimar Peterkop. Die Regierungschefin und der Staatssekretär seien auf die Fahndungsliste gesetzt worden, weil sie in den Abbau von Denkmälern für Gefallene des Zweiten Weltkriegs verwickelt seien, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Es war das erste Mal, dass das Ministerium einen ausländischen Staats- oder Regierungschef auf eine Fahndungsliste setzte.