"Ja, wir wollen uns mit diesem einen Prozent anlegen"
n-tv
Immer mehr Kinder leben in Armut, während die Anzahl an Millionären und Milliardären zunimmt. Für die "Mission Silberlocke" der Linken ist dies ein Alarmsignal. Sie wollen Reiche stärker zur Kasse bitten. Auch ein mögliches Ende des Soli-Beitrags kritisieren Gysi, Bartsch und Ramelow im ntv-Podcast.
Die Linken-Politiker Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow, die gemeinsam in der "Mission Silberlocke" auftreten, sprechen sich für eine Reichensteuer aus. "Es gibt einen Fehler in unserer Gesellschaft: Alles wird von der Mitte bezahlt", sagte Gysi am Abend im Live-Podcast von ntv. "Die unten können es ja nicht. Und wir machen die Mitte langsam steuerlich kaputt. Das gilt für den Mittelstand genauso wie für Menschen mit mittlerem Einkommen." Deshalb pflichtet Bartsch bei: "Wir sagen: Ja, wir wollen uns mit diesem einen Prozent anlegen." Konkrete Aussagen zur Ausgestaltung einer solchen Steuer machten die Linken-Politiker allerdings nicht.
Der 66 Jahre alte Bartsch ergänzte im Talk mit ntv-Politikchef Nikolaus Blome und Politikredakteur Sebastian Huld, dass er eine "ungesunde Entwicklung" sehe. "Wir haben in Deutschland, und das ist ein Verschulden der Ampel, mehr Kinder in Armut, als wir jemals hatten. Gleichzeitig ist die Zahl der Vermögensmillionäre und der Milliardäre gestiegen. Allein diese Tatsache reicht aus, um zu sagen, dass es hier eine große Steuerreform geben muss."
Kurz vor der Maueröffnung hatte die Regierung der DDR gut 30 Minister. Einer von ihnen war Hans Reichelt, zuständig für Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Das Mitglied der Bauernpartei war seit den 50er Jahren politisch aktiv und übernahm auch früh schon Ministerposten. Nun ist er hochbetagt gestorben.