
IS-Angriff auf syrisches Gefängnis abgewehrt
n-tv
Um gefangene Glaubensbrüder zu befreien, überfällt der IS ein Gefängnis im Nordosten Syriens. Mehr als eine Woche toben die Kämpfe zwischen der Terrormiliz und kurdischen Einheiten. Beobachter zählen mehr als 300 Tote auf beiden Seiten.
Bei dem Überfall der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf ein Gefängnis in der syrischen Stadt Al-Hassaka sind nach Angaben von Aktivisten bislang 332 Menschen gestorben. Insgesamt wurden 246 Dschihadisten und sieben Zivilisten seit Beginn der Gefechte getötet, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Zudem seien unter den Todesopfern auch Gefängniswärter und Kämpfer der von Kurden angeführten Demokratischen Kräfte (SDF), die das Gefängnis wieder unter ihre Kontrolle bringen wollten. Vor einer Woche hatten die Aktivisten noch rund 130 Tote gezählt.
IS-Kämpfer griffen das Gefängnis vor anderthalb Wochen an, um Tausende ihrer dort inhaftierten Anhänger zu befreien. Dutzende Menschen wurden den Angaben der Aktivisten zufolge seitdem zum Teil schwer verletzt. Zehntausende Zivilisten flohen vor den Kämpfen aus der Region im Nordosten des Bürgerkriegslandes. Der Überfall war einer der schwersten Angriffe des IS in Syrien seit Jahren. US-Truppen unterstützten den Kampf gegen die Extremisten mit Luftschlägen.
Die SDF-Truppen haben das Gefängnis und die Umgebung nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte inzwischen wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Sie durchsuchen demnach aber weiterhin das Gebäude und die Gegend. Bis zuletzt hatten sich noch Terroristen im Gefängnis verschanzt. Am Samstag kam es den Aktivisten zufolge auch noch zu Zusammenstößen zwischen dem IS und den von Kurden angeführten Truppen.